Aktuell sind die gängigsten Verpackungsmaterialien Glas, Papier, Kunststoff und Blech. Auf den ersten Blick scheint klar, welche dieser Stoffe ökologisch sinnvoll sind und welche nicht. Schaut man jedoch genauer hin, ist es dann doch nicht ganz so einfach. Die Frage der Nachhaltigkeit der jeweiligen Materialien ist komplex. Es gibt keinen spezifischen Wert, an dem man die Nachhaltigkeit einer Verpackung festmachen kann, vielmehr müssen viele verschiedene Faktoren gegeneinander abgewogen werden.
Eine pauschale Antwort auf die Frage, welches Material das nachhaltigste ist, gibt es also nicht. Bei Lebensbaum haben wir daher Grundsätze und Kriterien festgelegt, an denen wir uns orientieren, um die für uns beste Verpackungslösung zu finden. Diese Kriterien gehen aus unserer übergeordneten Nachhaltigkeitsstrategie hervor. Höchste Priorität hat dabei der Produktschutz. Denn wenn ein Produkt beispielsweise nicht ausreichend durch die Verpackung geschützt ist und deshalb entsorgt werden muss, wirkt sich dies unmittelbar negativ auf die Ökobilanz aus. Dabei ist es natürlich unser Anspruch, unsere Verpackungen so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Deswegen spielen unter anderem auch folgende Kriterien eine ausschlaggebende Rolle bei der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Material:
Wie immer im Leben muss man auch beim Thema Verpackung Kompromisse eingehen, denn in der Praxis können oft nicht alle Punkte gleichermaßen berücksichtigt werden. Daher sind die genannten Kriterien auch als eine Art Rangfolge zu verstehen, wenn es darum geht, Verpackungsalternativen abzuwägen und die beste Lösung zu finden.
In der allgemeinen Wahrnehmung ist Glas ein besonders nachhaltiges Verpackungsmaterial. Und tatsächlich ist es so, dass Glas sich durch hervorragenden Produktschutz und eine sehr gute Recyclingfähigkeit auszeichnet. Allerdings ist Glas nur dann wirklich nachhaltig, wenn es möglichst häufig wiederverwendet wird. Zum Beispiel im Rahmen eines Mehrwegsystems. Der Grund dafür ist der energie- und ressourcenintensive Herstellungsprozess. Die standardisierten Mehrweggläser sollten dann an ein bundesweites Pfandsystem angeschlossen sein. Wichtig im Sinne der Nachhaltigkeit ist nämlich auch, dass das Glas nicht jedes Mal an den ursprünglichen Abfüller zurückgeht, sondern an den nächstgelegenen, denn bedingt durch das hohe Eigengewicht von Glas kommt es beim Transport zu vergleichsweise hohen Emissionen. Dieser Effekt verstärkt sich, je länger die Transportwege sind. Wenn ein Glas zur Rückgabe beispielsweise von Bayern nach Schleswig-Holstein geschickt werden müsste, wäre das alles andere als ökologisch sinnvoll.
Vorgabe der EU ist es, Verpackungen so weit wie möglich zu reduzieren und Bestehendes zu recyceln. Aber wie steht es um das Recycling in Deutschland? Im europäischen Vergleich stehen wir hierzulande schon recht gut da, was die Recyclingquote betrifft. Trotzdem gibt es noch einiges zu tun. Denn zwischen theoretischer und tatsächlicher Recyclingfähigkeit klafft aktuell noch eine Lücke. Es reicht nicht, wenn eine Verpackung in der Theorie zu 100 Prozent recyclingfähig ist. Erst wenn die Verpackung auch in der Praxis verlässlich ihren Weg in die richtigen Abfallfraktionen findet und auch von den Sortier- und Recyclinganlagen erkannt und verarbeitet werden kann, kommt man echten Stoffkreisläufen näher. Das zeigt: Letztlich kommt es auch auf jede:n Einzelne:n von uns an, Stichwort Mülltrennung. Hier entscheidet sich maßgeblich, wie erfolgreich ein Recycling sein kann. Und damit auch, ob Kreisläufe tatsächlich geschlossen werden können. Damit nichts schiefgeht, gibt es auf unseren Verpackungen übrigens spezielle Recyclinghinweise.
Erreicht: zu 100%
Bei Rezyklaten handelt es sich um recycelte Kunststoffe, die für die Herstellung neuer Produkte genutzt werden können. Durch ihren Einsatz werden Ressourcen geschont, was der Umwelt zugutekommt.
Lebensbaum Nachhaltigkeitsbericht
Stand: Dezember 2021
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