Bei den Verpackungen unserer Kräuter und Gewürze haben wir die Materialstärke der Folie angepasst und verzichten auf den Wiederverschluss-Clip. Durch Letzteres konnte die Folie gekürzt werden. Gemessen am Jahr 2020 haben wir damit in 2021 zehn Tonnen weniger Verpackungsmaterial verbraucht. Das entspricht rund 31 Tonnen weniger CO2-Äquivalenten, die dadurch nicht in die Atmosphäre gelangt sind. Für eine verbesserte Recyclingfähigkeit wird in 2022 dann auch das Etikett optimiert.
Bei den Schachteln unserer Teebeutel setzen wir auf einen Karton, der aus recyceltem Material besteht. Das war nicht immer so: In der Vergangenheit haben wir uns bewusst für Papier aus Holzfrischfasern entschieden, denn es galt zu verhindern, dass eventuelle Mineralölrückstände aus recyceltem Papier in die Teebeutel wandern. Mittlerweile gibt es aber eine gute Möglichkeit, das Produkt vor flüchtigen Stoffen zu schützen, sodass Karton aus Recyclingmaterial verwendet werden kann: eine Aktivkohleschicht im Verpackungsmaterial. Diese besteht zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Hinzu kommt, dass der Karton mit einer sogenannten Fledermauslasche ausgestattet ist. Beides zusammen schützt das Produkt sogar so gut, dass wir auf die NatureFlex™-Folie aus Holzfasern verzichten können. Denn obwohl die Folie kompostierbar ist, wurde sie in der Praxis von den großen Kompostieranlagen nicht angenommen, weil sie sich dort nicht schnell genug zersetzt. Entgegen unseren Erwartungen wurde hierfür bisher keine technische Lösung gefunden. Umso besser, dass es dank der neuen Verpackung auch ohne geht. Diese Verpackungsneuerungen haben größere Umbauten in unserer Produktion ausgelöst: Weil wir jetzt keine Folie mehr brauchen, wurde die automatische Endverpackung umgebaut. Und auch die Teemaschinen mussten umgerüstet werden. Bei den Teebeuteln selbst verwenden wir ein Papier aus Faserbananen. Deren Fasern werden mit etwas Zellulose gemischt. Die Teebeutel werden durch mechanisches Zusammenpressen des Papiers hergestellt. Hier werden keine der in den letzten Jahren häufig diskutierten thermoplastischen Fasern verwendet. Übrigens: Statt einer Klammer verknoten wir die Teebeutel mit dem Faden, der aus Bio-Baumwolle besteht. Alle Lebensbaum Teebeutel sind vollständig kompostierbar. Manche unserer Teebeutel bieten wir verpackt in einzelnen Kuverts an. Dies ist praktischer und hygienischer, zum Beispiel am Buffet oder für unterwegs. Beim Großteil der Beutel setzen wir ein bewährtes Spezialpapier ein, das über die Papiertonne entsorgt und so recycelt werden kann. Bei Sorten mit einem besonders empfindlichen Aroma reicht dieses Spezialpapier für den Schutz allerdings nicht aus. Hier kommt deshalb ein Verbundpapier zum Einsatz, das über den Gelben Sack entsorgt wird. Natürlich prüfen wir auch hier regelmäßig mögliche Alternativen. Der Vollständigkeit halber noch der Hinweis auf eine kleine Änderung: Bei der Abfüllung von losen Tees wurde eine zusätzliche Mehrkopfwaage installiert. Als Nächstes werden wir 2022 auch die Tüten unserer losen Tees optimieren, mit dem Ziel, die Recyclingfähigkeit weiter zu erhöhen.
Auch beim Kaffee gibt es positive Entwicklungen zu verzeichnen. Denn mittlerweile verzichten wir komplett auf Aluminium beim Verpackungsmaterial. Und auch unsere Linie der Herkunftskaffees haben wir hinsichtlich der Verpackung verbessert: Zum einen wurde die Materialstärke der Folie optimiert, wodurch insgesamt weniger Material benötigt wird. Zum anderen haben wir die Recyclingfähigkeit verbessert, denn statt auf Papier setzen wir bei den Etiketten nun auf recycelten Kunststoff. Moment mal: Kunststoff statt Papier? Und das soll auch noch nachhaltiger sein? Ja, in diesem Fall schon, insbesondere was die Recyclingfähigkeit und Kreislauffähigkeit unserer Herkunftskaffeeverpackungen betrifft. Denn die bisherige Kombination aus dem Kunststoff der Folie und dem Papier der Etiketten führte zu einem Materialmix. Und Materialmixe beeinträchtigen bekanntlich die Recyclingfähigkeit. Mit Etiketten aus recyceltem Kunststoff, wie wir sie jetzt für die Herkunftskaffees verwenden, sind die Verpackungen deutlich recyclingfähiger, da sie ohne aufwändige Trennung vollständig verwertet werden können. Ganz nebenbei haben wir die Etiketten auch noch verkleinert – weniger Material benötigen sie im Vergleich zur vorherigen Lösung also auch.
In Sachen Verpackung bewegt sich momentan einiges in Richtung Papier. Aus Nachhaltigkeitssicht ist diese Entwicklung mit Vorsicht zu genießen. Denn wenn das Papier aus ehemaligen Urwaldbeständen in Südamerika stammt, ist der Umwelt nicht geholfen. Doch selbst wenn das Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, muss bedacht werden: Papier ist im Vergleich zu anderen Materialien nicht besonders reißfest. Damit Reißfestigkeit erzielt werden kann, muss mehr Material eingesetzt werden, was sich auf den Bedarf der Ressource Holz auswirkt. Und Papier eignet sich auch nicht für jedes Produkt: Öle, wie sie auch in Kräutern und Gewürzen vorkommen, können durch Papier hindurchdringen. Hinzu kommt der energie- und wasserintensive Herstellungsprozess. Diese Punkte darf man bei der Bewertung von Verpackungsmaterialien nicht vergessen, auch wenn Papier natürlich Vorteile hat, wie zum Beispiel die gute Zugänglichkeit der Ressource Holz und die Tatsache, dass es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt.
All diese Schritte zeigen: Bestehende Verpackungskonzepte müssen laufend hinterfragt und auf ihre Nachhaltigkeit hin überprüft werden. Zugleich gilt es, neue Ansätze zu erproben. Bei Lebensbaum beschäftigen wir uns kontinuierlich mit der Optimierung unserer Verpackungen – um Ihnen wohlschmeckende und sichere Produkte anzubieten und gleichzeitig das Bestmögliche für die Umwelt herauszuholen. Für uns eine Herzensangelegenheit, die wir auch zukünftig weiter vorantreiben.
Erreicht: zu 100%
Die Kohleschicht wird mechanisch (durch Hitze) aktiviert. Durch die enorm große Oberfläche kann die Kohleschicht Fremdstoffe filtern, ähnlich wie zum Beispiel auch Raumluftfilter. Sind die Poren der Aktivkohle alle „besetzt“, können sie durch große Hitze gereinigt, also reaktiviert werden.
Lebensbaum Nachhaltigkeitsbericht
Stand: Dezember 2021
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